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P r e s s e m i t t e i l u n g

Wovon träume ich?
Schulschreiber-Modellprojekt 2009 in der „Hauptschule Alter Markt“ in Hildesheim

Im Bereich des freien Schreibens wollen wir mit denjenigen, denen man üblicherweise nichts zutraut, mal etwas probieren. Es sind 15- bis 16jährige Jugendliche aus eher bildungsfernen und sozial benachteiligten Familien, fast alle mit Emigrantenhintergrund, die kaum Zukunfts-perspektiven haben. Und denen wir trotzdem oder gerade deshalb Mut machen wollen, sich mit ihrer eigenen Sprache - oder vor allem auch ihrer Sprachlosigkeit - auseinanderzusetzen und im Laufe des Projektes in eigenen Texten darüber zu erzählen, wovon sie träumen.

Was geschieht
Anders als bei einer flüchtigen Schullesung wird der Hildesheimer Dichter Jo Köhler als von außen kommender Schulschreiber oder „Writer in Residence“ neben dem Unterricht zu einem dauerhaften Ansprechpartner, der mit den Schülern ein halbes Jahr lang arbeitet:

  • Den jungen Leuten die Augen für die Schönheit und die Gebrauchsmöglichkeiten ihrer eigenen Sprache öffnet, den Lesehunger weckt und der eigenen Sprachentwicklung als unverzichtbaren Teil der Persönlichkeitsentwicklung unerwartete „Nahrung“ gibt.
  • Wichtig ist dabei sowohl der Diskurs wie der Aktionscharakter, da die Schüler heute oftmals isoliert und in ihrem Umfeld kaum persönliche Ansprechpartner finden, die in der Lage sind, sich mit ihnen auseinander- und was noch wichtiger ist, auch wieder zusammenzusetzen.
  • Gemeinsames Philosophieren über den Sinn des Lebens, die Ästhetik des Wortes und Wirkungsweisen von Sprache, die den jeweiligen Gedanken- und Schreibfluss in Gang setzen, ohne ihn durch formale oder stoffliche Vorgaben einzuengen, kommen dabei zum Tragen.
  • Die Schüler arbeiten frei und selbstbestimmt in der Wahl ihrer literarischen Mittel, mit denen sie Ausdruck finden und ihre Geschichten erzählen. Ganz gleich, ob es nun um bewegende Familiengeschichten, die Kunst des Briefschreibens oder das Texten von Gedanken und Gefühlen per SMS geht.
Folgende Aktionen sind geplant
  • Besichtigung eines Druckhauses, um die Schüler mit modernen Drucktechniken und den dazugehörigen Berufen ein wenig vertraut zu machen.
  • Ausschreibung eines schulinternen Wettbewerbes auf der Suche nach dem „Schönsten deutsche Wort“ und der jeweiligen Begründung der Vorschläge dazu. Mithin verlosen wir unter den Einsendern attraktive Bücherpreise von der Stiftung Lesen in Mainz.
  • Am Ende streben wir eine Veröffentlichung der besten in diesem Projekt entstehenden Schülertexte an.